GENiAL 3-2017

MÜHLE UND BÄCKEREI BÄRENHECKE RAIFFEISENGENOSSENSCHAFT EG Alle wollen Stollen D ie Hände greifen in den Teig und formen einen länglichen Laib. Am Ende wird daraus einer der Erzgebirgsstollen, für die die Bäckerei Bärenhecke besonders bekannt ist. Im September und Oktober ist in der Backstube im sächsischen Müglitztal im Osterzgebirge Hochkonjunktur. Schließlich reift der Stollen nach dem Backen gute zwei Monate in den Räumen der Mühle und Bäckerei Bärenhecke. Zwar helfen Maschinen beim Rühren oder Mischen der Zutaten, doch davon abgesehen ist hier noch alles Handarbeit. Vorstand Roman Seifert ist stolz dar- auf, dass es keine in Linienproduktion hergestellten Blechkuchen gibt, sondern runde Kuchen, die von Hand nach alten Rezepten hergestellt werden. Dabei greift die Bäckerei Bärenhecke auf eine lan- ge Handwerkstradition zurück. „Die Rezepte wurden von Generation zu Generation weitergegeben. So konnten wir den ursprünglichen Geschmack beibehal- ten und nutzen bis heute nur natürliche Zutaten“, sagt Seifert. Die meisten Bestandteile wie das sächsische Qualitätsmehl stammen aus der Region. Das Wasser zum Backen kommt gar aus der eigenen Quelle und immerhin ein Drittel der elektrischen Energie produ- zieren die Backgenossen selbst: mittels Wasserkraft und zwei Turbinen. Im August 1898 gründeten 26 Kleinbauern die Genossenschaft. Heute sind 20 Mitarbeiter in der Produktion und im Fuhrpark beschäftigt. In den eige- nen, insgesamt 17 Filialen verkaufen 50 Mitarbeiter der Genossenschaft Brot, Brötchen, Torten, Kuchen und Stollen. Dazu gibt es einen Onlineshop. Zur Weihnachtszeit zudem gefragt: Stollen für Firmen als Weihnachtspräsent. So haben die Backerzeugnisse aus Glashütte-Bärenhecke schon ihren Weg nach Ka- nada, Japan oder Russland gefunden. www.baeckerei-baerenhecke.de/ ABSATZGENOSSENSCHAFT UNTERRIEDEN EG Gut Kirschen essen D as Werratal rund um Witzenhausen im Werra- Meißner-Kreis gilt mit rund 800 meist familiä- ren Betrieben als das größte zusammenhängende Obstanbaugebiet im Bundesland Hessen. Vor allem die Süßkirsche ist hier stark vertreten. Wie die Ap- felbaumblüte im Alten Land bei Hamburg lockt auch die Witzenhausener Kirschbaumblüte im Frühjahr zahlreiche Besucher aus nah und fern in die Region. Um nach der Ernte im Juni/Juli bessere Preise und Verwertungsmöglichkeiten für ihre Früchte zu errei- chen, gründeten Erzeuger im Jahr 1959 die Absatz- genossenschaft Unterrieden eG. Sie kauft die noch immer von Hand geernteten Früchte von ihren rund 60 Mitgliedern, produziert selbst Fruchtaufstriche da- von oder lässt sie von externen Betrieben zu Frucht- säften, -weinen, -likören, -essig oder Obstbränden, Schokolade, Tee oder Fruchtgummis veredeln. Diese und andere Produkte wie Käse aus einer nahegelegenen Käserei, Wurstwaren vom Haus- schlachter und Honig vom Imker vermarktet die Ge- nossenschaft über einen eigenen Hofladen mit ange- schlossenem Café. Auch auf traditionellen Märkten in Nordhessen und im benachbarten thüringischen Eichsfeld vertreibt sie ihre Produkte, darüber hinaus auch per Onlineshop mit bundesweiter Lieferung frei Haus. www.agu-kirschen.de 16 | GENiAL | 3-2017 Die Form und die weiße Zuckerdecke des Stollens erinnern an das in weiße Windeln gewickelte Jesuskind. Fotos: fotolia/Urheber_rdnzl, Mühle und Bäckerei Bärenhecke Raiffeisengenossenschaft, fotolia/S.H.exklusiv, luckat undTatiana

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