GENiAL 3-2017

22 | GENiAL | 3-2017 BEST PRACTICE D as Coburger Fuchsschaf ist ein besonderes Schaf. Die rotbraunen Lämmer sehen niedlich aus. Einzigartig ist die Wolle der ausgewachsenen Tiere mit ihrem goldenen Schimmer, nach dem die Genossenschaft das Goldene Vlies genannt wird. Susanne Korte ist Mitgründerin und erste An- sprechpartnerin der „Woll-Genossenschaft“ im nord- hessischen Willingshausen, die sich 2001 ge- gründet hat. Mit viel Liebe zu den mehr als 100 verschiedenen Fuchsschafwollprodukten, die die Genossenschaft anbietet, kümmert sie sich gemeinsam mit weiteren Mitgliedern um diese vom Aussterben bedrohte Nutz- tierrasse. "Unser wichtigs- tes Anliegen ist die Verwer- tung der Wolle, um damit G räber sind die letzte Ruhestätte geliebter Menschen und ein Ort der Erinnerung. Viele Angehörige und Freunde des Ver- storbenen wünschen sich eine schön gestaltete Grabstätte, kön- nen sich aber oft nicht selbst darum kümmern. Da kommen die Friedhofsgärtner ins Spiel: Mit kreativer Ader und viel Handarbeit kümmern sie sich um die Bepflanzung. Und natürlich kommen heute längst nicht mehr nur Stiefmütterchen oder Heidekraut in die Erde. Vielmehr überlegen die Friedhofsgärtner gemeinsam mit den Angehörigen und Freunden, welche Blumen gut zur Per- sönlichkeit des Verstorbenen passen könn- indirekt zur Erhaltung der alten Landschaftsrasse beizutragen. Außerdem legen wir viel Wert auf regionale Erzeugung. Unsere Produkte sollen möglichst ökologisch und sozial verträglich her- gestellt sein.“ Mit Erfolg, denn die Genossenschaft wurde 2017 vom Bundesumweltministerium für ihr zukunftsweisendes und nachhaltiges Engagement in ländlichen Räumen ausgezeichnet. Das Goldene Vlies, eine Gruppe von Fuchsschafhaltern, nimmt die Weiterverarbeitung und Vermarktung geschorener Wolle seit mehr als 15 Jahren in die eigene Hand. Über 70 Mitglieder zwi- schen Schleswig-Holstein und Österreich, Dresden und der Eifel arbeiten an der Entstehung hochwer- tiger Schafwollprodukte in kleinen Manufakturen: angefangen bei Strickwolle und warmen Socken, verschiedenen Pullovern, Westen, Jacken und Decken über Einlegesohlen, Pantoffeln, Taschen und Sitzauflagen aus Filz bis hin zu Babyartikeln und Unterbetten aus weichem Wollflor. Verkauft werden die unterschiedlichen Wollprodukte an Wiederverkäufer und Endverbraucher. Schönes aus Wolle zu Weihnachten? Alle Bezugsquellen finden sich hier: www.das-goldene-vlies.de DAS GOLDENE VLIES EG Wolle vom Feinsten ten. „Früher wurde häufig nur eine bepflanzte Schale in die Mitte des Grabes gestellt und rundherum alles mit Tannengrün abgedeckt“, erklärt Stefan Ploeger, Friedhofsgärtner bei Grün an Melaten: „Heute wird das komplette Beet mit unterschiedlichen Blumen bepflanzt und individuell gestaltet.“ Die Gärtnerei Grün an Melaten ist Mitglied bei der Genossenschaft Kölner Friedhofsgärtner, die eine lange Tradition hat: Sie wurde vor fast 60 Jahren von 15 Kölner Friedhofsgärtnern gegründet. Heute sind 44 Betriebe Mitglied der Genossenschaft. „Jeder kann schon zu Lebzeiten mit einem Mitgliedsbetrieb der Genossenschaft einen Vertrag abschließen, in dem er für die Grabpflege eine Gesamtsumme auf das Treuhandkonto der Genossen- schaft einzahlt. Die Genossenschaft verwaltet treuhänderisch das ein- gezahlte Geld und überwacht die spätere Grabpflege“, sagt Dirk Klein, geschäftsführender Vorstand der Ge- nossenschaft. Unabhängig davon, ob ein Gärtnereibetrieb in zehn oder 20 Jahren noch existiert, garantiert die Genossenschaft, dass man sich später auch um das Grab kümmert. www.friedhofsgaertner-koeln.de www.bestattungsgaerten.de GENOSSENSCHAFT KÖLNER FRIEDHOFSGÄRTNER EG Kreativ statt gruselig IM FOKUS | HANDMADE 3,4 bis 4 KilogrammWolle liefert ein Schaf pro Schur. Fotos: Marco Stepniak, Das goldenen Vlies

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