GENiAL 3-2017
40 | GENiAL | 3-2017 A n vielen Orten zwischen Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein und der polnischen Region Masowien drehen sich Windräder der Prokon eG. Das im Schleswig-Holstei- nischen Itzehoe ansässige Unternehmen hat bislang 354 Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von über 635 Megawatt in Betrieb genommen und ist mit über 39.000 Mitgliedern die größte Energie- genossenschaft in Deutschland. Doch Prokon ist nicht nur aufgrund ihrer Größe eine ungewöhnliche Energiegenossenschaft. Sie hat auch eine besondere Geschichte: Vor zwei Jahren, im Sommer 2015, setzten Zehntausende von Gläubigern der damals insolventen Prokon ein Zeichen für die Energiewende in Bürgerhand. Auf der Gläubigerver- sammlung im Juli 2015 beschlossen sie, das sanierte Windkraftunternehmen, bis dahin eine GmbH, als Ge- nossenschaft weiterzuführen. Dem Vorhaben eines Energiekonzerns, das Prokon-Kerngeschäft zu kaufen, erteilten die Versammlungsteilnehmer eine Absage. Aus vielen ehemaligen Prokon-Gläubigern, die bis zur Umwandlung Genussrechtsinhaber ohne Mitspra- cherechte waren, wurden damit Genossenschafts- mitglieder. Heute bestimmen die Prokon-Genossen die Geschicke des Unternehmens demokratisch mit. Seit der Umwandlung in eine Genossenschaft konzentriert sich die Prokon eG auf ihre drei Kernge- schäftsfelder: Entwicklung, Planung und Realisierung von Windparks an Land, deren technische und kauf- männische Betriebsführung sowie die bundesweite Versorgung von derzeit 28.000 privaten Kunden mit Energiewende in Bürgerhand PROKON setzt auf das Genossenschaftsmodell TSCHECHIEN POLEN DEUTSCHLAND Berlin Warschau Hamburg Frankfurt a. M. München Köln 5 4 6 3 9 30 Anzahl und Verteilung der Prokon-Windparks
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