GENiAL 3-2018
40 | GENiAL | 3-2018 D ie Volksbanken und Raiffei- senbanken sind ein Garant für die wirtschaftliche Dynamik im Bundesland. Allein im ver- gangenen Jahr steigerten sie die Kredite um 1,5 Milliarden Euro auf 25,7 Milliarden Euro (+6,1 Prozent). Die Banken bieten dabei fortschrittliche Beratung nah beim Kunden. Die Hannoversche Volksbank bei- spielsweise arbeitet im Firmenkunden- geschäft bereits mit Tablets. Wie beim Lehrter Bäcker Wilhelm Balkenholl. Im Gespräch mit seiner Bank, der Hannover- schen Volksbank, begeistert sich Balken- holl für Neues: Der Termin mit Kunden- betreuer Alexander Jeske findet komplett Tablet-gestützt statt. Beim Rundgang durch die von der Bank finanzierte neue Filiale des Bäckers gleichen Betreuer und Kunde den Ist-Zustand Punkt für Punkt mit den Grundrissen und Plänen auf dem Tablet ab. Es folgt ein Blick in die ebenfalls digital gespeicherte Bilanz – und schon ist die elektronische Bestandsaufnahme ab- geschlossen. Anschließend konzentriert sich das Gespräch auf die Frage, in wel- chen Bereichen die Bank Balkenholl noch unterstützen kann. Traditionelle Stärken wie die regionale Nähe bleiben bei den Genossenschafts- banken zwar wichtig – sie müssten jedoch in der Breite und schneller als bisher neue Technologien aufgreifen, um konkurrenz- fähig zu bleiben, glaubt Lars Runge, Re- gionaldirektor der Hannoverschen Volks- bank. Gemeinsam mit der Volksbank eG aus dem nordrhein-westfälischen Waren- dorf hat sein Institut ein Pilotprojekt zum Einsatz von Tablets in der Firmenkunden- beratung gestartet. Es baut auf dem Bera- tungsinstrument „UnternehmensDialog“ auf, das viele Genossenschaftsbanken be- reits nutzen. Die Tablets erlauben es den Beratern, bei Kundenbesuchen auf die bisher üblichen großen Mengen an Papier zu verzichten und alle wichtigen Informa- tionen gemeinsam mit den Kunden digital zu erfassen. Von hoher Bedeutung seien aber nicht nur die direkten Vertriebsanlässe, sondern auch die sogenannten Mehrwertthemen, die zur Sprache kämen, betont Marie- Christin Feldmann, Firmenkundenbetreu- erin bei der Hannoverschen Volksbank und Teilnehmerin am Tablet-Pilotprojekt. Auch hier erzielten die Berater dank der Tablets deutliche Steigerungen. Zu den Mehr- wertthemen zählt Feldmann die Frage, wie Unternehmen für plötzliche Ausfälle der handelnden Personen vorsorgen. Oft würden auch lückenhafte Daten des Un- ternehmens in der Bonitätsdatenbank von Creditreform thematisiert – und dank digi- taler Technologie gleich vor Ort von Unter- nehmensvertretern und Kundenberatern gemeinsam aktualisiert. Bank mit Gleisanschluss Innovation und Tradition sind bei den Volksbanken und Raiffeisenbanken in Nie- dersachsen insgesamt wichtig. Die VR- Bank in Südniedersachsen beispielsweise ist noch eine von ganz wenigen Banken mit Warengeschäft. Die Raiffeisenbanken boten das Warengeschäft früher häufig als Dienstleistung für ihre landwirtschaftliche Kundschaft an. Die Bank verkaufte die Ern- te der Mitglieder als Zwischenhändler und versorgt sie mit allem, was für sie wichtig ist: Treibstoff, Saatgut, Düngemittel und weiteres. Während die meisten Banken dieses Traditionsgeschäft aufgegeben ha- ben, ist es in Dransfeld und Umgebung noch immer Usus. Mehr als 130 Millionen Euro betrug der Umsatz der Bank 2016 mit Getreide, Baustoffen und Energie. Innovation und Tradition imNorden Ob Banken oder Molkereien: Die Genossenschaften in Nieder- sachsen sorgen für gute Lebensbedingungen, sowohl in den Städten wie Hannover und Braunschweig als auch auf dem Land wie in der Lüneburger Heide oder an der Nordseeküste. Das DMK hat seinen Hauptsitz im niedersächsischen Zeven. Insge- samt verarbeitet das Unternehmen jährlich 7,3 Milliarden Kilogramm Milch an 25 Standorten, womit es das größte milchverarbeitende Unternehmen am deutschen Markt ist. Fotos: Joanna Nottebrock/TERRITORY, VR-Bank in Südniedersachsen eG, DMK Group
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