Newsletter Fachvereinigung Gewerbliche Genossenschaften Ausgabe 06/2025

Liebe Mitglieder,
liebe Leserinnen und Leser,

heute erhalten Sie die 17. Ausgabe unseres Newsletters „GenoConnect – Gewerbliche Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften“.

Wir beginnen diesmal mit einem kurzen Beitrag über die Anhebung des Mindestlohns zum Jahreswechsel. In rechtlicher Hinsicht befassen wir uns mit dem Referentenentwurf des Gesetzes zur Stärkung der genossenschaftlichen Rechtsform. Zudem haben wir wieder zahlreiche interessante Beiträge für Sie – etwa zu den Themen Geno-Summit und Klimabilanz sowie einen Fernsehbeitrag über genossenschaftliche Dorfgaststätten. Ferner möchten wir Ihnen die inline Kurier eG aus Hamburg vorstellen. Außerdem informieren wir Sie darüber, unter welchen Rahmenbedingungen „Schülergenossenschaften“ nun von der Umsatzsteuer befreit sind. Schließlich stellen wir wieder verschiedene Seminarangebote der GenoAkademie vor und weisen auf aktuelle Termine hin.

Falls Ihnen ein Thema zu kurz gekommen ist oder Sie uns Anregungen zum Newsletter geben wollen, sprechen Sie uns gerne an oder . Leiten Sie den Newsletter auch gerne an interessierte Personen in Ihrem Umfeld weiter! Die nächste Ausgabe erscheint im Februar 2026. Wir wünschen viel Spaß beim Lesen!

Ihr Team Gewerbliche Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften

PS: Bitte beachten Sie: Zur besseren Lesbarkeit wird im Text das generische Maskulinum verwendet. Alle Personenbezeichnungen beziehen sich – sofern nicht anders kenntlich gemacht – auf alle Geschlechter.

Zum Jahresbeginn wird der gesetzliche Mindestlohn gemäß dem Vorschlag der Mindestlohnkommission auf 13,90 Euro in der Stunde steigen, im Jahr 2027 erfolgt dann die zweite Anhebung auf 14,60 Euro.

Hier finden Sie alle Details zu der neuen Verordnung des Bundeskabinetts.

Genossenschaften sind die insolvenzsicherste Rechtsform Deutschlands und tragen durch ihre wirtschaftliche Breitenwirkung in den verschiedensten Branchen maßgeblich zur Resilienz unserer Wirtschaft und Gesellschaft bei. Für diese gesamtwirtschaftlich positive Wirkung sind praxisgerechte gesetzliche Rahmenbedingungen unabdingbar. Vor allem ist ein modernes Genossenschaftsgesetz erforderlich, das sowohl den Anforderungen großer, im Markt etablierter Genossenschaften, aber auch kleiner, junger Genossenschaften gerecht wird.

Der DGRV begrüßt deshalb den vom Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz (BMJV) vorgelegten Referentenentwurf zur „Stärkung der genossenschaftlichen Rechtsform“, mit dem das Genossenschaftsgesetz (GenG) weiterentwickelt werden soll. Allerdings darf durch die neuen Regelungen nicht die Solidität der genossenschaftlichen Rechtsform gefährdet werden. Sinnvolle Regelungen müssen im GenG bestehen bleiben. In einer Stellungnahme wurden hierzu Vorschläge formuliert.

Die wesentlichen Positionen sind:
1.) Klarstellung zur mittelbaren Förderung: Die im Referentenentwurf vorgesehene Ergänzung in § 1 Abs. 1 GenG um die mittelbare Förderung schafft mehr Rechtssicherheit, insbesondere für bestimmte Energiegenossenschaftsmodelle. Wir begrüßen die Ergänzung ausdrücklich.

2.) Beschleunigung von Genossenschaftsgründungen und Satzungsänderungen: Der Referentenentwurf sieht unter anderem Regelungen vor, die den Gründungsprozess vereinfachen und beschleunigen sollen. Ein unter anderem praxisgerechter Vorschlag ist die Einführung einer Frist für die Eintragung einer Genossenschaft im Genossenschaftsregister. Diese sollte jedoch nicht nur bei Gründungen, sondern auch für andere Eintragungen, wie etwa von Satzungsänderungen, gelten.

3.) Einen Punkt sehen wir besonders kritisch: Die geplante Anpassung des § 27 Abs. 1 Satz 3 GenG, nach der in Genossenschaften mit nicht mehr als 1.500 Mitgliedern die Satzung regeln kann, dass der Vorstand an Weisungen der Generalversammlung gebunden ist. Dieser Vorschlag ist praxisfern und rechtspolitisch verfehlt. Der Vorstand einer Genossenschaft muss weiterhin eigenverantwortlich entscheiden können.

Zum Hintergrund:
Die Modernisierung des Genossenschaftsrechts wurde im Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD für die 21. Legislaturperiode „Verantwortung für Deutschland“ festgeschrieben. Das Bundesjustizministerium hat am 25. Juni 2025 einen entsprechenden Referentenentwurf eines „Gesetzes zur Stärkung der genossenschaftlichen Rechtsform“ vorgelegt. Der Deutsche Genossenschafts- und Raiffeisenverband (DGRV) wird die geplante Modernisierung des GenG branchenübergreifend im Sinne aller Genossenschaften begleiten.

Die Stellungnahme finden Sie hier.
Das DGRV-Positionspapier zum Referentenentwurf finden Sie hier.

Die Meldung des BMJV zum Referentenentwurf und die Synopse finden Sie hier.

Im April 2026 findet der Geno IT-Summit statt – eine Fachveranstaltung, die IT-Entscheiderinnen und -Entscheider aus Genossenschaften und deren Tochterunternehmen zusammenbringt. Ziel ist der Austausch zu aktuellen Entwicklungen, Herausforderungen und innovativen Lösungsansätzen in den Bereichen IT und Digitalisierung.

Termin: 27./28. April 2026
Ort: GenoHotel Baunatal

Themenschwerpunkte:

  • Cybersicherheit – Schutz vor aktuellen Bedrohungen
  • Künstliche Intelligenz – Chancen und Risiken beim Einsatz von KI

Highlights im Programm:

  • Prof. Dr. Dennis-Kenji Kipker (Professor für IT-Recht, bekannt aus Medien wie Frankfurter Allgemeine Zeitung, Süddeutsche Zeitung und Handelsblatt. Vorstand im Cyber Intelligence Institute und Kooperationspartner der AWADO)
  • Prof. Dr. Sigurd Schacht (Experte für generative Sprachmodelle von der Fachhochschule Ansbach und Kooperationspartner der AWADO)
  • Praxisberichte aus der Genossenschaftswelt – Erfolgsbeispiele im Bereich Informationssicherheit
  • Impulse von Lösungsanbietern und Partnern – Innovationen rund um KI und Cybersicherheit

Vorteile für Teilnehmende:

  • Austausch mit führenden Fachleuten
  • Praxisnahe Einblicke und Best Practices
  • Networking innerhalb der GENO-Community

Kosten:
Die Teilnahme ist kostenfrei, es fallen lediglich Selbstkosten für die Hotelübernachtung an. Die weiteren Kosten werden vom Genoverband e.V. und der AWADO WPG getragen.
Weitere Informationen zum Programm und den Referenten folgen in den kommenden Monaten. Bei Interesse kann eine unverbindliche Aufnahme in den Einladungsverteiler über Frau Alexandra Winkler () erfolgen. Eine kurze Rückmeldung genügt und Sie können sich danach anmelden.

Christian Dicke Profil bild

Christian Dicke

Director IT-Spezialisten Vertical Mittelstand

  • 0211 16091 4540

Ist Klimaschutz bei Ihnen bereits Thema geworden – durch gesetzliche Vorgaben, Förderprogramme oder Erwartungen von Kundinnen, Kunden und Mitgliedern?
Viele Genossenschaften spüren, dass die Anforderungen bezüglich Klimaschutz steigen. Doch was wir nicht messen, können wir nicht steuern. Eine Klimabilanz zeigt, wo Ihre Genossenschaft heute steht – und wo sie morgen ansetzen kann. So können Sie sich proaktiv vorbereiten – und selbst bestimmen, wie Sie den Wandel gestalten.

Was ist eine Klimabilanz?

Eine Klimabilanz (auch CO₂-Fußabdruck genannt) erfasst systematisch die Treibhausgasemissionen (THG-Emissionen), die direkt als auch indirekt durch die Geschäftstätigkeiten eines Unternehmens entstehen – zum Beispiel durch Heizung, Stromverbrauch, Geschäftsreisen oder Warentransport. Sie zeigt, wo Emissionen entstehen und wo Einsparpotenziale liegen.

Die Emissionen werden nach dem international anerkannten Standard Greenhouse Gas Protocol in drei Bereiche, sogenannte Scopes, unterteilt:

  • Scope 1: Direkte Emissionen im Unternehmen (zum Beispiel Heizungen, Fuhrpark)
  • Scope 2: Indirekte Emissionen aus zugekaufter Energie (zum Beispiel. Strom, Fernwärme)
  • Scope 3: Weitere indirekte Emissionen entlang der Wertschöpfungskette (zum Beispiel eingekaufte Waren, Pendelwege der Mitarbeitenden)

Neben Kohlenstoffdioxid (CO2) werden auch weitere Treibhausgase berücksichtigt, wie zum Beispiel Methan (CH4) und Lachgas (N2O). Um sie vergleichbar zu machen, werden alle Emissionen in sogenannte CO₂-Äquivalente umgerechnet – eine einheitliche Maßeinheit, die die Klimawirkung der verschiedenen Treibhausgase vergleichbar macht.

Wie beginne ich mit der ersten Klimabilanz?

Der Einstieg in die Klimabilanz ist gut umsetzbar – mit dem Blick auf das Wesentliche. Viele relevante Daten liegen bereits vor, etwa aus Energieabrechnungen oder dem Fuhrpark. Mit einem strukturierten Vorgehen lassen sich die wichtigsten Emissionsquellen erfassen und erste Handlungsfelder erkennen. Ein Vorgehen in drei Schritte hat sich in der Praxis bewährt:

  1. Daten erfassen– Zunächst werden Verbrauchsdaten gesammelt, zum Beispiel Strom-, Wärme-, Kraftstoffverbräuche, Geschäftsreisen oder eingekaufte Waren.
  2. Emissionen berechnen– Mithilfe anerkannter Emissionsfaktoren werden die Treibhausgas-Emissionen in CO2-Äquivalenten berechnet.
  3. Ergebnisse auswerten– Die Bilanz zeigt auf, welche Bereiche besonders emissionsintensiv sind, und unterstützt die Identifizierung von Handlungsfeldern.

Ins Handeln kommen: Als erster Schritt können die Emissionen aus Scope 1 und 2 erfasst werden. Hier liegen die Daten meist schon direkt vor (zum Beispiel aus Abrechnungen oder Tankkarten). Die Erfahrungen daraus helfen beim späteren Einstieg in Scope 3, wo oft der Großteil der Emissionen entsteht. Auch wenn Unternehmen auf viele dieser Emissionen – etwa durch das Pendeln der Mitarbeitenden oder eingekaufte Waren – keinen direkten Einfluss haben, tragen sie dennoch eine Verantwortung dafür mit. Eine vollständige Klimabilanz macht sichtbar, welche Emissionen durch die Geschäftstätigkeiten verursacht werden, und zeigt Ansatzpunkte für langfristige Veränderungen auf.

Was bringt mir das als Genossenschaft konkret?

Eine Klimabilanz ist mehr als ein Rechenwerk – sie ist ein strategisches Werkzeug. Planen, entscheiden, handeln: Mit klaren Daten lassen sich gezielte Maßnahmen entwickeln und umsetzen.

Ihre Vorteile:

  • Kosteneinsparungen durch effizienteren Energieeinsatz
  • Wettbewerbsvorteile durch nachhaltiges Profil
  • Vorbereitung auf gesetzliche Anforderungen (zum Beispiel CSRD, Lieferkettengesetz)
  • Vorbereitung auf Anforderungen durch zum Beispiel Kundinnen und Kunden oder Banken
  • Vertrauen bei Mitgliedern, Kundinnen, Kunden und Partnern
  • Grundlage für Klimaziele und Reduktionsstrategien

Und was kommt als Nächstes?

Mit der Klimabilanz liegt eine solide Grundlage vor, als nächstes geht es darum, daraus konkrete Schritte abzuleiten: Wo können Emissionen reduziert werden? Welche Ziele sind realistisch? Und wie lässt sich der Fortschritt messen? Machen Sie aus der Bilanz einen Fahrplan – Schritt für Schritt und passend zu Ihrer Genossenschaft.

Martin Flegler Profil bild

Martin Flegler

Betreuung und Beratung Hannover/Rendsburg
Standort Hannover

Energieberater

  • 0511 9574-5556
Genossenschaftliches Engagement praktisch und tatkräftig: das ehrenamtliche Thekenteam der Gaststätte Jäger eG, darunter viele Mitglieder.

Die genossenschaftlichen Dorfgaststätten Gaststätte Jäger eG in Hülsenbusch und Queen’s Pub eG in Dingden stehen im Mittelpunkt einer Reportage im ARD-Morgenmagazin, die am Mittwoch, 3. Dezember gesendet wurde und in der Mediathek der Sendung abrufbar ist. Morgenmagazin: MOMA-Reporter: Kneipen-Genossenschaften - hier anschauen. Die Reportage ist in enger Zusammenarbeit mit dem Genoverband e. V. entstanden.

In vielen ländlichen Regionen stehen traditionelle Dorfgaststätten vor dem Aus. Doch engagierte Bürgerinnen und Bürger setzen vor Ort ein starkes Zeichen: In Genossenschaften übernehmen sie Verantwortung, um ihre kulturellen und gesellschaftlichen Treffpunkte zu erhalten.

Die WDR-Journalistin Christa Sauerland widmet sich in ihrer aktuellen Fernsehreportage zwei Beispielen für gelebte Selbsthilfe, Zusammenhalt und Heimatliebe vor Ort. Anhand der genossenschaftlichen Dorfkneipen Gaststätte Jäger eG in Hülsenbusch und Queen’s Pub eG in Dingden zeigt sie, wie bürgerschaftliches Engagement in Genossenschaften dazu beiträgt, traditionelle Begegnungs- und Kulturstätten zu retten und die Infrastruktur und Versorgung im ländlichen Raum zu sichern. Die Sendung macht außerdem deutlich, wie genossenschaftliche Dorfgaststätten die Attraktivität des ländlichen Raums fördern und neue Perspektiven für Dörfer und Gemeinden schaffen können.

Der Sendebeitrag ist bis zum 3. Dezember 2027, also zwei Jahre, in der ARD-Morgenmagazin- Mediathek abrufbar: Morgenmagazin: MOMA-Reporter: Kneipen-Genossenschaften - hier anschauen

Gaststätte Jäger eG in Hülsenbusch

Die Gaststätte Jäger in Hülsenbusch gilt als Vorbild für genossenschaftliche Gaststättenprojekte in NRW und weit darüber hinaus. Viele andere Orte und Gemeinden haben sich am Genossenschaftsmodell Hülsenbusch orientiert und ähnliche Projekte gestartet. Inzwischen gibt es zehn genossenschaftliche Dorfkneipen allein in NRW.

Die Gaststätte Jäger wurde 2014 gegründet, um in Hülsenbusch die letzte Dorfgaststätte als Begegnungsstätte zu erhalten. Sie ist damit die älteste genossenschaftliche Dorfkneipe in NRW. Die Gaststätte Jäger hat 274 Mitglieder und arbeitet mit einem ehrenamtlichen Thekenteam. Regelmäßig bietet sie Kulturveranstaltungen, wie Konzerte, Lesungen oder Whiskey-Tastings, an. Überschüsse aus dem Gaststättenbetrieb spendet die Genossenschaft an Dorfprojekte wie zum Beispiel das neue Marktmobil sowie die Außenbeleuchtung um die Kirche.

Hülsenbusch zeichnet sich durch ein außergewöhnliches genossenschaftliches Engagement ihrer Bürgerinnen und Bürger aus. 2020 eröffneten die Hülsenbuscher ihr genossenschaftliches Ärztehaus, das die ärztliche und pflegerische Versorgung im Dorf sichert. Dafür investierten die Genossenschaftsmitglieder 2,4 Millionen Euro, bauten ein Haus und stellten unter anderem Ärzten erfolgreich Praxisräume zur Verfügung. Für dieses Modellprojekt der ländlichen Gesundheitsversorgung wurde die Ärztehaus-Genossenschaft mit dem Bundessieg beim Wettbewerb „Menschen und Erfolge“ ausgezeichnet.

Weitere Informationen: www.dorf-huelsenbusch.de

Queen‘s Pub eG in Dingden

Der ehemals weit über Dingden hinaus bekannte Queen`s Pub war über Jahrzehnte hinweg Kult und ein wichtiger Ort der Begegnung und der Live-Musik. 2024 musste der langjährige Betreiber Micky Bußmann die Gaststätte aus gesundheitlichen Gründen schließen. Doch die Dingdener wollten ihren Pub unbedingt wiederbeleben. „Der Pub war für uns mehr als nur eine Kneipe, er war ein Stück Heimat“, erinnert sich Wirt Bußmann im Gespräch mit der örtlichen Zeitung.

Im August 2025 wurde die Genossenschaft gegründet, um den Pub als sozialen Treffpunkt zu erhalten. Ziel der Genossenschaft mit ihren 442 Mitgliedern ist es, das Gastronomiegebäude erst zu pachten, aber dann zu kaufen und langfristig zu betreiben. Geplant sind neben einem umfangreichen und zeitgemäßen Getränkeangebot unter anderem auch Gast-DJ´s, Kleinkunst- Veranstaltungen, Sportübertragungen und Dartspiele.

Nach umfangreicher Renovierung öffnete der Queen`s Pub Ende November erstmals wieder seine Türen - und das ganze Dorf feierte mit: Quer durch alle Generationen rockten die Dingdener bis tief in die Nacht. Und der WDR drehte mit!

Weitere Informationen: queenspubdingden.de

Schülergenossenschaften bleiben unter bestimmten Voraussetzungen umsatzsteuerfrei – das Bundesfinanzministerium schafft Klarheit für nachhaltige Bildungsprojekte. Mehr erfahren Sie unter folgenden Links:

Linked-In: https://www.linkedin.com/posts/sch%C3%BClergenossenschaften_schaeslergenossenschaften-schaeslergeno…

Genoverband: Bundesfinanzministerium: Schülergenossenschaften bleiben unter bestimmten Voraussetzungen umsatzste…

Stephanie Düker Profil bild

Stephanie Düker

Beratung und Betreuung Genossenschaften
insb. Dorfläden, Gaststätten, Schülergenossenschaften

  • 0211 16091-4680

„Wir kurieren Hamburg und die Welt.“ So heißt es auf der Startseite der Website von inline Kurier. Pünktlich zu ihrer Umwandlung von einem Verein der selbstständigen Kurierfahrer in eine Genossenschaft ist jetzt auch der neue Internet-Auftritt online gegangen.

„Mit 130 selbständigen Kurieren und bis zu 1.000 Aufträgen täglich sind wir hier in Hamburg Marktführer. Dabei transportieren wir alles – ausgenommen sind nur Menschen und Tiere“, sagt Jan Schulte, eines von drei Vorstandsmitgliedern der Genossenschaft. Jan Schulte arbeitet selbst noch als Kurierfahrer bei der Genossenschaft, organisiert darüber hinaus als Vorstand die Funkzentrale und hält den Kontakt zu den Fahrerinnen und Fahrern. Sein Vorstandskollege Stefan Hübl hat als Vorstandsvorsitzender die gesamte Umwandlung zur Genossenschaft wirtschaftlich, juristisch und steuerlich begleitet. Der dritte Vorstandskollege Malte Spie von Staden kümmert sich vor allem um das Marketing und die Akquisition neuer Aufträge.

Welche Vorteile das genossenschaftliche Modell hat

Alle drei Vorstandsmitglieder arbeiten mit Herzblut seit bis zu 25 Jahren für den damaligen Verein, der nun zur Genossenschaft wurde. Ausschlaggebend für den Rechtsformwechsel vom Verein mit angegliederter GmbH zur Genossenschaft war der Blick in die Zukunft: „Wir sind im Laufe eines Vierteljahrhunderts sehr gewachsen, die Genossenschaft hilft uns dabei, uns wirtschaftlich solide für die nächsten Jahrzehnte aufzustellen“, sagt Stefan Hübl. Darüber hinaus sichere das Genossenschaftsmodell den selbständigen Kurierfahrern große Mitbestimmung: Malte Spie von Staden: „Unsere Genossenschaftsmitglieder entscheiden gemeinsam über Preise, das jährliche Budget oder Details in der Funk- und Tourenvermittlung.“ Durch diese von allen Mitgliedern getragene Struktur entstehe eine Unternehmenskultur, die auf Motivation, Transparenz und persönlicher Verantwortung basiere – und die jeden Tag auf Hamburgs Straßen spürbar sei.

Wie alles begann…

Jan Schulte erzählt, wie sich das Erfolgsmodell inline Kurier entwickelt hat. 1997 schlossen sich 90 Kurierfahrer aus Hamburg in einem Verein zusammen, um mit gebündelten Kräften einen besseren Marktzugang zu erhalten und Einfluss auf die Marktbedingungen, etwa die Preise für Kurierdienste, zu nehmen. Auch für die Kunden sollte dieser Zusammenschluss viele Vorteile bringen: Der Unternehmensname inline Kurier steht für den Anspruch, Touren immer „in line“ und direkt zu fahren – zur größtmöglichen Optimierung für Kunden und Kuriere. Vor allem Agenturen und Verlage setzten auf die schnellen Kuriere innerhalb der Stadt, beispielsweise für Fotoarbeiten, Grafiken oder wichtige Schriftstücke. Doch in Zeiten der Digitalisierung muss auch die Genossenschaft neue Geschäftsmodelle entwickeln, beispielsweise den Transport von Luxusgütern wie Wein vom Händler zum Kunden. Dabei prognostiziert die Genossenschaft innerhalb des Hamburger Stadtgebietes die Zustellung innerhalb von 30 bis 45 Minuten und die Abholung meist in 10 bis 15 Minuten.

Inzwischen übernimmt inline Kurier neben Expresslieferungen in Hamburg und darüber hinaus auch Overnight- und Paketversand für nationale und internationale Sendungen sowie XXL-Expresstransporte – bis hin zu umfangreichen Event-Logistik-Aufträgen.

inline Kurier eG hat die größte Fahrradflotte unter den Kurierdiensten in Hamburg

inline Kurier engagiert sich für das Klima

Für all diese Dienstleistungen stehen 130 Kuriere mit 90 PKW und Transportern sowie 40 Bikes und Cargo Bikes rund um die Uhr zur Verfügung. Besonders stolz ist die Genossenschaft darauf, mit der größten Fahrradkurierflotte in Hamburg zu arbeiten. Durch dieses Klima-Engagement wurde das Unternehmen bereits mit dem Umweltkurier-Siegel ausgezeichnet.

Und welche Kurierfahrt war bisher die ungewöhnlichste? Jan Schulte erinnert sich sofort: „Vor einigen Jahren habe ich per Fahrradkurier und sozusagen als Amor eine Videokassette mit einem Heiratsantrag an eine junge Frau an ihrem Arbeitsplatz überbracht.“ Ob sie den Heiratsantrag angenommen hat, hat Jan Schulte leider nie erfahren.

Jennyfer Dutschke

Beraterin

  • 0175 2459303

Geprüfter Handelsfachwirt (IHK)
Beschreibung: Auch im neuen Jahr bietet die GenoAkademie Weiterbildungen zum Handelsfachwirt (IHK) an, erstmalig auch in Münster/Rastede. Zielgruppe der Weiterbildung sind ausgebildete Groß- und Außenhändler. Bei der Weiterbildung stehen die Bedürfnisse des Agrarhandels und der gewerblichen Genossenschaften im Fokus. Sparen Sie Zeit und Geld durch verkürzte Präsenztage.
Termine 2026:
Geprüfter Handelsfachwirt (IHK) - Online I GenoAkademie (Onlinekurs, Start Juni 2026)
Geprüfter Handelsfachwirt (IHK) - Karlsruhe I GenoAkademie (Winterkurs Karlsruhe, Start September 2026)
Geprüfter Handelsfachwirt (IHK) - Münster/Rastede I GenoAkademie (Winterkurs Münster/Rastede, Start September 2026)

Seminar: Neu im Vorstand oder Aufsichtsrat in Genossenschaften - Modul 1 Aufgaben, Rechte, Pflichten und Haftung
Beschreibung: Die Herausforderungen an eine ehrenamtliche Tätigkeit in Vorstand und Aufsichtsrat einer Genossenschaft sind beachtlich gestiegen. Umso wichtiger ist es daher, dass sich künftige oder derzeitige Vorstände beziehungsweise Aufsichtsräte genau mit ihrem Aufgabenspektrum vertraut machen als auch Rechte und Pflichten kennen.
Online-Seminar: Neu im Vorstand oder Aufsichtsrat in Genossenschaften - Modul 1 Aufgaben, Rechte, Pflichten und Haftung I GenoAkademie
Termine (9:00-15:00 Uhr): 31.03.2026 & 28.10.2026

Vom Kollegen zum Vorgesetzten: So überzeugen Sie als Führungskraft
Beschreibung: Wenn aus Kollegen Mitarbeiter werden, sind Sie wohl kürzlich innerhalb des Kollegenkreises aufgestiegen und können sich über die neuen Herausforderungen als Führungskraft freuen. Plötzlich sind Sie der Chef Ihrer ehemaligen Kollegen, und nun? Schnell kann es zu Kompetenz-, Macht- und Empfindsamkeitsgerangel kommen. Besonders wenn Kompetenzen nicht klar definiert sind, das Team mit Widerstand auf die Veränderung reagiert und Sie versuchen, mittels Dominanz Respekt zu erlangen, dann kann aus Freude über die Beförderung schnell Frust und ein unnötiger Kampf entstehen. In zwei Tagen erlernen Sie, wie Sie die Hürden meistern und ein erfolgreiches Team aufbauen.
Vom Kollegen zum Vorgesetzten: So überzeugen Sie als Führungskraft I GenoAkademie
Termin: 12.03.-13.03.2026 (Baunatal)

Fahrzeugkosten und Tourenplanung optimieren - Einsparpotenziale im Güterkraftverkehr heben
Beschreibung: Steigende Fahrzeugkosten? Nicht optimale Tourenplanung? Bei unserem Seminar für Disponenten und Logistikleiter lernen Sie, Touren effizient zu steuern und Ihren Fuhrpark wirtschaftlich einzusetzen. Ein Seminar vom Praktiker für Praktiker mit sofort umsetzbaren Hilfestellungen für Ihr Tagesgeschäft.
Fahrzeugkosten und Tourenplanung optimieren -- Einsparpotenziale im Güterkraftverkehr heben I GenoAkademie
Termin: 23.03.-24.03.2026 (Baunatal)

NIS 2 kommt: Das Umsetzungsgesetz zur Cybersicherheit ist nun verabschiedet.
Mittlerweile hat der Bundestag das NIS-2-Umsetzungsgesetz beschlossen. Künftig gelten strengere Meldepflichten, und mehr Unternehmen müssen ihre IT-Sicherheitsmaßnahmen verschärfen. Außerdem erhält das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) mehr Aufsichtsbefugnisse.
Daher bieten wir Ihnen eine Webinar-Reihe an, die sich mit den Pflichten und Anforderungen der Gesetzgebung für Ihr Unternehmen und der Haftung von Geschäftsführenden auseinandersetzt.

Webinar: NIS-2-Richtlinie: Pflichten für Geschäftsleiter - Grundlagen und Anforderungen I GenoAkademie
Webinar: NIS-2-Richtlinie: Pflichten für Geschäftsleiter Teil 2 Informationsrisikomanagement nach NIS-2 I GenoAkademie

Webinar: NIS-2-Richtlinie: Pflichten für Geschäftsleiter Teil 3 Technische und Organisatorische Maßnahmen I GenoAkademie
Webinar: NIS-2-Richtlinie: Pflichten für Geschäftsleiter - Cybersicherheit I GenoAkademie

Online-Kurs: Grundlagen der Künstlichen Intelligenz
Beschreibung: Arbeiten Ihre Mitarbeitenden mit KI? Seit dem 2. Februar 2025 verpflichtet der EU AI Act Unternehmen, Mitarbeitende im Umgang mit KI-Systemen zu schulen. Artikel 4 fordert gezielte Maßnahmen für die sichere, ethische und rechtskonforme Nutzung. Mit unserem neuen Web Based Training erfüllen Sie jetzt ganz einfach Ihre gesetzliche Schulungspflicht. Fordern Sie einfach einen unverbindlichen Testzugang an. Online-Kurs: Grundlagen der Künstlichen Intelligenz I GenoAkademie
Beginn: Jederzeit. Fordern Sie einfach einen unverbindlichen Testzugang an.

Online-Kurs: Security Awareness
Beschreibung: Cyberangriffe zielen nicht nur auf Technik – sie zielen auf Menschen. Über 90 % aller Sicherheitsvorfälle beginnen mit menschlichem Fehlverhalten. Ein Klick auf einen falschen Link, ein schwaches Passwort oder ein unbedachter Umgang mit sensiblen Daten kann Millionen kosten. Technik schützt Systeme, Awareness schützt Unternehmen. Stärken Sie Ihre Mitarbeitenden. Unser aktuelles WBT hilft Ihnen dabei. Online-Kurs: Security Awareness
Beginn: Jederzeit. Fordern Sie einfach einen unverbindlichen Testzugang an.

24.12.2025: Weihnachten

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