Aus dem Verband

‚DigitalMesse 360° – Regionales Banking der Zukunft‘ zum Thema Kreditgeschäft am 20. Mai 2025

  • 21.05.2025
  • Aus dem Verband

Moderatorin Lisa König-Topf, Geschäftsführerin der AWADO Kommunikationsberatung, begrüßte am 20. Mai über 500 Vorstände und Führungskräfte der Mitgliedsbanken und Kunden des Genoverbandes, der AWADO-Gruppe, GenoAkademie sowie GenoPersonalConsult zur virtuellen ‚DigitalMesse 360°– Regionales Banking der Zukunft‘. Das Schwerpunktthema lautete in diesem Jahr „Kreditgeschäft 360° - Erträge steigern, Risiken managen“.

Die Expertinnen und Experten der Verbandsfamilie beleuchteten mit Gästen aus dem Verbund sowie Vertreter*innen unserer Mitgliedsbanken die Entwicklungen, Einflussfaktoren und Trends, die unsere Mitgliedsbanken besonders betreffen. In einer Talk-Runde, den Keynotes und Breakout-Sessions mit Vertiefungsthemen in den Dimensionen Vertrieb, Produktion und Steuerung gaben sie praxisnahe Impulse und zeigten konkrete Best-Practice-Cases und Erfolgsstrategien auf.

Die DigitalMesse 360° wurde von virtuellen Messeständen mit Interaktions- und Austauschbereichen sowie einem umfangreichen Informationsangebot zu den Vertiefungsthemen flankiert. Die Teilnehmenden konnten dabei mit ihrem Avatar an den Messeständen vorbeischlendern und mit den Expertinnen und Experten der Verbandsfamilie ins Gespräch kommen, sich mit anderen Messeteilnehmenden austauschen und netzwerken.

Mein persönliches Highlight war, dass wir solch ein großes Format zusammen mit unseren Gästen aus dem Verbund, den Vertretern unserer Mitgliedsbanken und unseren Expertinnen und Experten der Verbandsfamilie veranstaltet haben. Das war heute im wörtlichen Sinn eine 360 Grad-Messe“, zog Katja Lewalter-Düssel, Vorstandsmitglied beim Genoverband, als positives Fazit der DigitalMesse 360° und ergänzte: „Ich bin stolz, dass wir die Organisation und Durchführung dieser Veranstaltung aus eigener Kraft stemmen können – von der inhaltlichen Gestaltung bis hin zur Moderation und Produktion in unseren Studios der AWADO LIVE – das war heute eine gelungene Team-Arbeit der Verbandsfamilie.

Das Kreditgeschäft steht vor großen Herausforderungen: Moderatorin Lisa König-Topf diskutierte in einer Talkrunde mit Dietmar Dertwinkel, Vorstand der Volksbank im Münsterland, Thorsten Winkelsett, Bereichsleiter Firmenkundengeschäft West/Mitte der DZ Bank, sowie Katja Lewalter-Düssel und Marco Schulz aus dem Vorstand des Genoverbands, über Entwicklungen und Trends im Kreditgeschäft.

Eine falsche riskante Entscheidung kann fatale Folgen für die Wirtschaftlichkeit und Reputation einer Bank haben – aber kein Risiko eingehen, heißt Stillstand. Thomas Stach, Geschäftsführer der GenoPersonalConsult, beleuchtete in seiner Keynote „Von der Unternehmens- zur Risikokultur: Wie Werte und Verhalten die Kreditpolitik beeinflussen“, wie eine strategische Risikobereitschaft definiert, gesteuert – und dann gelebt wird.

„Transformationsfinanzierung – nur regulatorische Pflicht oder vertriebliche Chance für das Kreditgeschäft?“ Die EU hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis 2050 klimaneutral zu werden. Für Banken bedeutet das, ihre Kredit- und Eigenhandelsportfolien in eine CO²-neutrale Richtung zu steuern. Welche zentralen Chancen in der Transformationsfinanzierung liegen, erläuterten Dr. Michaela Hausdorf, Teamleiterin im Spezialistenteam Nachhaltigkeit beim Genoverband, Alexander Thole, Senior Consultant Sustainable Finance bei der AWADO, Louisa Schmitt, Nachhaltigkeitsmanagerin bei der Volksbank Alzey-Worms eG und Dr. Manuel Reppmann, Leiter des Sustainability Transformation Monitors.

"Effizienzen und Potentiale im Firmenkundengeschäft" ist eine von sechs Top-Initiativen im Bundesweiten Strategieportfolio. Das Projekt #LassMachen hat das Ziel, die Wettbewerbsfähigkeit im Firmenkundenbereich zu sichern und die Marktanteile in den gehobenen Firmenkundensegmenten auszubauen. Madleen Diegeler, aus dem Bereich Strategisches Marketing des Genoverbandes, Daniel Griethe, BVR, sowie Claudia Piquardt, DZ Bank, erläuterten Kernthemen, Verlauf des Projektes sowie die aktuelle Situation bei den Volksbanken Raiffeisenbanken und betrachteten nicht zuletzt auch die Chancen, die mit der Umsetzung des Vertriebskonzeptes einhergehen.

Banken müssen die Balance zwischen Wettbewerbsfähigkeit, Risiko und Rentabilität wahren und gleichzeitig regulatorische Vorgaben einhalten. Florian Martl, Geschäftsführer der AWADO Bankenberatung, Patrick Pertl, AWADO Bankenberatung, sowie Giuliano Pascariello, AWADO WPG StBG, stellten dar, welche Formen der individuellen Preisstellung im Kreditgeschäft es im Markt gibt und gaben einen Überblick über die dafür zu berücksichtigenden zentralen Erfolgsfaktoren.

bos_potenziale_fk-geschaeft_ewald.jpg

Nahezu alle Banken streben ein Wachstum im Firmenkundengeschäft an, obwohl sich das Kreditwachstum merklich abgeschwächt und das Bringgeschäft deutlich zurückgegangen ist. Potenziale für das Wachstum sieht die Mehrheit der Firmenkundenleiter vor allem beim Thema „Energieeffizienz / erneuerbare Energien“. Matthias Ewald, Senior Manager der AWADO Bankenberatung, zeigte, wie Banken erfolgreich auf dem Gebiet der Energieeffizienz und erneuerbarer Energien wachsen können.

bos_effiziente_kreditprozesse_kaeser-_pommerening-_remmert.jpg

Effiziente Kreditprozesse sind ein MUSS – gerade in der Zeit des Fachkräftemangels ist es zwingend notwendig, die weniger werdenden Kreditspezialisten in den Banken auf wirklich wertschöpfende Tätigkeiten zu fokussieren, erläuterten Burkhard Käser, Director AWADO Bankenberatung, Pascal Pommerening, Manager AWADO Bankenberatung, sowie Andreas Remmert, AWADO WPG StBG.

still_2025-05-21_121511_1_1_5.png

„Problemkreditmanagement: Quo vadis?“ Ralf Beese, VR Inkasso GmbH, analysierte die Herausforderungen im NPL-Management und die Bedeutung für das eigene Umfeld der Banken.

Mit dem zunehmenden Sanierungspotential bei Kreditkunden wird es für Banken immer wichtiger, die verfügbaren Regelungsoptionen ihrer Kunden zu verstehen. Thorsten Jähne, AWADO Rechtsanwaltsgesellschaft, präsentierte die neuesten Entwicklungen im StaRUG und der Eigenverwaltung und zeigte deren praktische Relevanz für die Kreditinstitute auf. Parallel dazu stellte Maximilian Vetter, Director KT Kreditmanagement der AWADO WPG StBG, neue aufsichtsrechtliche Erkenntnisse im Bereich der Intensiv- und Problemkreditbearbeitung vor. Besonders hervorzuheben ist die von ihm aufgezeigte Verzahnung zwischen StaRUG und Aufsichtsrecht, die entscheidenden Schnittstellen für eine effektive und regelkonforme Kreditbearbeitung beleuchtet. Gemeinsam machten sie auf aufsichtsrechtliche Fallstricke aufmerksam und sensibilisierten für die Herausforderungen im Umgang mit notleidenden Krediten (NPL / NPE).

Der Personalengpass ist in vielen Banken, auch im Kreditgeschäft, bittere Realität. Matthias Lanig, Senior Manager GPC, Corinna Schoenwald, Abteilungsleiterin Firmenkunden und Immobilien der GenoAkademie, sowie Even Nguyen Trung, Senior Consultant KT Kreditmanagement der AWADO WPG, erläuterten, wie man dem Personalengpass begegnen kann: Auf neue Profile einstellen, diese integrieren und individuell qualifizieren. Dafür ist eine strategische HR-Arbeit erforderlich, die im Beschäftigungszyklus neue Akzente setzt. Darüber hinaus zeigten die Kolleginnen und Kollegen Möglichkeiten auf, vorhandene Personallücken zu schließen bzw. die Zeit, die es zur Einstellung und Qualifizierung von Personal braucht, zu überbrücken, ohne dass der operative Betrieb zum Erliegen kommt. Die operative Marktfolgeunterstützung bietet unseren Instituten damit eine aufsichtskonforme und an den Prozessen der Institute orientierte Leistung zur Übernahme ausgewählter Marktfolgeaufgaben. Damit stehen wir unseren Banken als kompetenter und zuverlässiger Partner in herausfordernden Zeiten zur Verfügung.

In den vergangenen 24 Monaten haben sich wesentliche Entwicklungen im Kreditaufsichtsrecht gezeigt. Maximilian Vetter, Director KT Kreditmanagement der AWADO WPG StBG, und Thomas Reichmann, Manager KT Kreditmanagement Genoverband, nahmen diese unter die Lupe und beleuchteten die Highlights aus Sonderprüfungen nach § 44 KWG. Dabei stellten sie die neuesten Erkenntnisse aus den Bereichen Risikofrüherkennung, Forbearance, gewerbliche Immobilienfinanzierung und Beurteilung der Kapitaldienstfähigkeit vor und zeigten auf, welche regulatorischen Fallstricke Institute besonders im Auge behalten sollten. Darüber hinaus wagten sie einen fundierten Ausblick auf zukünftig zu erwartende Feststellungen, insbesondere hinsichtlich der Anwendung der Realkreditprivilegierung. Dieser vorausschauende Ansatz ermöglicht Kreditinstituten eine strategische Vorbereitung auf kommende Herausforderungen und regulatorische Anforderungen.

digital_messe_360_1_4951.jpg

Asset Allocation im Rahmen der Kreditportfoliosteuerung: Aufgrund der CRR III steigen die Eigenmittelbelastungen tendenziell bei den Banken an. Martin Kollender, Manager der AWADO WPG StBG, zeigte Lösungen und Best-Practice-Cases auf.

Nach dem BMF-Schreiben vom 21.03.2024 zum Thema Einzelwertberichtigungen in der Steuerbilanz sind bei Kreditinstituten Einzelwertberichtigungen steuerlich nur unter strengen Voraussetzungen anzuerkennen. Jan-Malte Arends, Director AWADO GmbH WPG StBG und Abteilungsleiter Steuern des Genoverband, erklärten die Grundzüge der Verlautbarung und damit insbesondere die Kriterien und Voraussetzungen für die Anerkennung einer Einzelwertberichtigung in der Steuerbilanz und gingen auf die neue Möglichkeit des steuerlichen Vereinfachungsverfahrens zur pauschalen Ermittlung und Bewertung des steuerlich anerkannten Einzelwertberichtigungsbestandes ein.

„CRR III – strategische Chancen und kritische Herausforderungen für das Kreditgeschäft“: Eigenmittel sind wertvoll und Wachstumspfeiler für ein zukunftsgerichtetes Kreditportfolio. Die CRR III bringt eine hohe Komplexität mit sich, bietet jedoch auch die gezielte Chance der aktiven Steuerung und Einflussnahme, die jede Bank aktiv nutzen sollte, erläuterten Julia Grollmann, Director der AWADO WPG StBG, sowie Christopher Brahm, Manager der AWADO WPG StBG.

Das könnte Sie auch interessieren

Alle anzeigen