- 06.10.2025
- Aus dem Verband
Solarwärme Bracht in Hessen
Erstes Dorf in Europa mit autarker und genossenschaftlicher Energieversorgung.
WeiterlesenHerr Schulz, Sie sprechen oft von „der Idee hinter Genossenschaften“. Was genau steht für Sie dahinter – und wie fördert der Genoverband den Kern der genossenschaftlichen Idee konkret?
Die Idee hinter Genossenschaften ist so einfach wie kraftvoll: Menschen schließen sich zusammen, um gemeinsam mehr zu erreichen. Es geht nicht um Gewinnmaximierung, sondern um Nutzen für alle Beteiligten. Die genossenschaftliche Idee lebt also vom Miteinander – und wir als Genoverband begleiten sie von Anfang an. Als Gründungsberater unterstützen wir dabei, unternehmerische Visionen in eine tragfähige Genossenschaft zu überführen. Als Betreuer stehen wir unseren Mitgliedern mit Fachwissen, digitalen Lösungen und strategischer Beratung zur Seite. Und als Prüfungsverband sorgen wir für die nach dem Genossenschaftsgesetz festgelegte verpflichtende Wirtschaftsprüfung.
Aus Ihrer Erfahrung: Welche konkreten Anlässe oder Situationen führen heute zur Gründung einer Genossenschaft?
Genossenschaften entstehen dort, wo regionaler Handlungsbedarf besteht und wo Menschen sich denken: Allein kommen wir nicht weiter – aber gemeinsam schon. Und dann schließen sie sich zusammen, weil sie selbst aktiv werden wollen, statt auf externe Lösungen zu warten. Diese Dynamik ist übrigens kein neues Phänomen: Im 19. Jahrhundert haben sich Menschen genossenschaftlich organisiert, um gemeinsam Herausforderungen zu lösen – etwa beim Zugang zu Krediten. Das war die Geburtsstunde der Volks- und Raiffeisenbanken. Aktuelle Beispiele sind Nahversorgung, Energieerzeugung oder Wohnraumschaffung.
Welche gesetzlichen Hürden bremsen Genossenschaften am meisten aus? Wo müsste der Gesetzgeber dringend nachbessern?
Die gesetzlichen Regeln für Genossenschaften wurden in den vergangenen 20 Jahre umfassend modernisiert – zuletzt die digitalen Möglichkeiten bei Gründung und Generalversammlung. Hier gibt es keine Hürden. Was aber fehlt, ist eine breite Bekanntheit der Rechtsform. Ein Drittel der Deutsche kennt Genossenschaften nicht. In der Gen Z sind es sogar zwei Drittel, wie eine aktuelle repräsentative Studie zeigt, die wir durchgeführt haben. Daher vergeben wir beispielsweise den GenoAward und engagieren uns für Schülergenossenschaften. Für eine größere Bekanntheit müssen Genossenschaften in Schule, Ausbildung und Studium auf den Lehrplan.
Können genossenschaftliche Strukturen einen Beitrag dazu leisten, unser demokratisches Verständnis in Deutschland zu stärken? Wenn ja – wie lernen Menschen dort Demokratie anders als in Parteien oder Vereinen?
Ja, absolut – Genossenschaften sind gelebte Demokratie im Alltag. Jedes Mitglied hat eine Stimme, egal wie viele Anteile an der Genossenschaft es hält. Somit entscheiden die Mitglieder gleichberechtigt über Ziele, Investitionen und Strategien.
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