Newsroom

71 Prozent der Volks- und Raiffeisenbanken im Genoverband haben Interesse an Krypto-Angebot für Privatkunden

  • 15.09.2025
  • Pressemitteilungen

71 % der Volksbanken und Raiffeisenbanken wollen sich mit der Implementierung einer neuen technischen Lösung zum Kryptohandel beschäftigen: Das für das 2. Halbjahr 2025 unter Federführung des genossenschaftlichen Zentralinstituts DZ Bank angekündigte Angebot stößt damit laut einer aktuellen Online-Befragung des Genoverband e.V. unter den Vorständen der 277 Mitgliedsbanken auf großes Interesse.* Bei der Befragung im Sommer 2023 lag der Anteil der Banken, die sich mit der Implementierung beschäftigen wollten, noch bei 54 %.

„Hintergrund dürfte nicht zuletzt sein, dass der Anteil der Mitgliedsbanken, die grundsätzlich eine Nachfrage zum Thema Kryptowährungen wahrnehmen, sich seit 2023 von 28 % auf 63 % mehr als verdoppelt hat“, erläutert der Vorstandsvorsitzende Michael Hoeck. Das weiter wachsende Interesse an einem Krypto-Angebot seitens der Banken zeigt sich auch an den Zeithorizonten, innerhalb derer sie sich mit der Implementierung der technischen Lösung beschäftigen würden: Ein Drittel will dies zeitnah innerhalb von maximal fünf Monaten tun, weitere 21 % innerhalb von sechs bis 12 Monaten (2023 jeweils 13 %). Sofern die Kreditgenossenschaften diese Funktionalität in der VR Banking App freischalten, können die Kundinnen und Kunden in Zukunft aus der App heraus – und damit aus ihrem gewohnten Umfeld – Kryptowerte kaufen, verkaufen sowie ihren aktuellen Bestand einsehen.

Umfrage zeigt hohe Bedeutung für die Kompetenzvermutung aus Kundensicht

„Es zeichnet sich ab, dass die Möglichkeit für Kunden, mit Krypto-Werten zu handeln, von immer mehr Wettbewerbern angeboten wird“, analysiert Hoeck. „Aufschlussreich ist deshalb, wie unsere Mitgliedsbanken im Zeitvergleich mögliche positive Effekte durch den Einstieg in das Thema Kryptowährungen bewerten“, betont Hoeck: „Eine hohe Bedeutung für die Kompetenzvermutung aus Kundensicht sehen aktuell 38 % gegenüber 14 % im Jahr 2023. Nur 22 % gehen hier noch von einer niedrigen Bedeutung aus gegenüber immerhin 41 % vor zwei Jahren. Auch weitere Dimensionen wie Zukunftsfähigkeit, Kundenbindung und -gewinnung verzeichnen signifikante Zuwächse bei der Zuschreibung eines hohen Nutzens.“

Verbandsfamilie bietet Unterstützung für von den Banken signalisierten Bedarf an

Im April 2023 wurde die Markets in Crypto-Assets Regulation – kurz: MiCAR – vom EU-Parlament verabschiedet. Die Zustimmung des Europäischen Rates folgte einen Monat darauf. Mit der MiCAR gibt es nun erstmals einen einheitlichen Rechtsrahmen in der EU: Wer künftig am Markt agieren will, muss komplexe regulatorische Anforderungen erfüllen. Passend dazu signalisieren in der Umfrage 45 % der Banken einen sehr hohen Unterstützungsbedarf bezüglich der rechtlichen Absicherung, weitere 44 % einen hohen (2023: jeweils 35 %). „Genau hier setzen wir in der Verbandsfamilie an – mit juristischer Expertise, die sicher durch die neuen Anforderungen führt“, sagt Michael Hoeck. „Unsere krypto-erfahrenen Experten in der AWADO Rechtsanwaltsgesellschaft begleiten Zulassungsverfahren, passen Verträge an, schulen Personal und leisten so entscheidende Beiträge zur rechtssicheren Umsetzung der MiCAR.“ Für fachliches Know-how/Befähigung sehen 30 % der Banken einen sehr hohen und 58 % einen hohen Unterstützungsbedarf (2023: 29 % bzw. 39%). Hierfür bietet die GenoAkademie ein zielgruppenorientiertes Schulungsangebot an.

Neben der etablierten Webinarreihe „Kryptowährungen und Blockchain-Technologie“ werden derzeit weitere zielgruppenorientierte Weiterbildungsformate für Mitarbeitende entwickelt. Diese Angebote adressieren sowohl die fachliche Qualifikation als auch die relevanten rechtlichen Rahmenbedingungen, darunter Geldwäscheprävention, Marktmissbrauch und Insiderhandel.

„Es ist keineswegs übertrieben anzunehmen, dass der Krypto-Markt ein erhebliches Potenzial für innovative Produkte und Geschäftsideen birgt und zudem eine steigende Akzeptanz erfährt“, unterstreicht der Vorstandsvorsitzende des Genoverbandes. „Es liegt nunmehr an den genossenschaftlichen Instituten, sich auf die kommenden Neuerungen einzulassen.  Der Fokus sollte dabei insbesondere darauf liegen, Kunden nicht an externe Plattformen und Neobanken zu verlieren, während gleichzeitig der Anschluss an zukunftsweisende Finanzinnovationen im Blick behalten werden sollte. In der Verbandsfamilie sehen wir es als unsere Aufgabe, sie hier nachhaltig zu unterstützen, so dass alle die geschäftspolitische Option haben, ihren Privatkunden ein Angebot zu machen. Natürlich entscheidet jede Volks- oder Raiffeisenbank völlig eigenständig, wie sie mit dem Thema umgeht und ob sie ein Angebot für ihre Kunden bereitstellt.“

* Die verwendeten Daten beruhen auf einer repräsentativen Online-Umfrage des Genoverband e.V. unter Bankvorständen. Von den 277 Volksbanken und Raiffeisenbanken im Verbandsgebiet haben sich zwischen dem 1. und dem 22. August 2025 71 % an der Umfrage beteiligt.

Sprechen Sie hierzu gerne an:

Volker Hetterich Profil bild
Pressesprecher Banken

Dr. Volker Hetterich

  • 069 6978-3163

Das könnte Sie auch interessieren

Alle anzeigen