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Ausgezeichnet: Schülergenossenschaften sind Vorbilder für nachhaltige Bildung

  • 05.09.2025
  • Pressemitteilungen
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Köln. Das Projekt „Schülergenossenschaften – nachhaltig wirtschaften – solidarisch handeln“, eine gemeinsame Initiative von Genoverband e.V., Baden-Württembergischem Genossenschaftsverband e.V. und Genossenschaftsverband Weser-Ems, hat die „Nationale Auszeichnung – Bildung für nachhaltige Entwicklung“ erhalten. Diese wurde ihr am Donnerstag, 28. August 2025, vom Bundesbildungsministerium und der Deutschen UNESCO-Kommission bei einer Feier in Köln verliehen.

Dort zeichneten Dr. Andrea Ruyter-Petznek, Leiterin des Referats Bildung in Regionen, Bildung für nachhaltige Entwicklung im Bundesministerium für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMBFSFJ), und Dr. Roman Luckscheiter, Generalsekretär der Deutschen UNESCO-Kommission, 41 Preisträger und Preisträgerinnen für ihr herausragendes Engagement aus. Darunter ist auch das Projekt „Schülergenossenschaften nachhaltig wirtschaften - solidarisch handeln“.

Mit der Auszeichnung ehren das Bundesbildungsministerium und die Deutsche UNESCO-Kommission Initiativen und Organisationen, die durch innovative Bildungsansätze, die Menschen dazu befähigen, eine nachhaltige und verantwortungsvolle Zukunft aktiv mitzugestalten. Das Projekt Schülergenossenschaften überzeugte die Fachjury mit seinem engagierten Einsatz für nachhaltige Bildung und die globalen Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen.

In der Jurybegründung heißt es: „Das Projekt Schülergenossenschaft ist ein innovatives Partnerschaftsmodell zwischen Schule, lokalen Genossenschaften und Genossenschaftsverband. Der Genoverband fördert hiermit unternehmerische Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)-Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler. Das Projekt lebt Partizipation und Demokratie und stellt nachhaltiges Wirtschaften, Solidarität und aktives Gestalten in den Mittelpunkt. Herzlichen Glückwunsch an eine Initiative, die unternehmerisches Denken mit Gemeinwohl und Nachhaltigkeit verbindet!“

Was sind Schülergenossenschaften?

Schülergenossenschaften sind Modelle, mit denen Schülerinnen und Schüler im geschützten Raum der Schule nachhaltige Schülerfirmen gründen und betreiben – und zwar in Anlehnung an eine Genossenschaft. Dabei werden die jungen Menschen von ihren Schulen wie auch von Partnergenossenschaften und den beteiligten Genossenschaftsverbänden unterstützt. Schülergenossenschaften sind demokratisch organisiert und verbinden wirtschaftliches Denken und Handeln mit sozialer Verantwortung.

„Wir freuen uns riesig über die Anerkennung, die das Projekt Schülergenossenschaften mit dieser Auszeichnung erhält! Schülergenossenschaften sind Bildungsprojekte, in denen junge Menschen Verantwortung übernehmen, eigene Ideen kreativ umsetzen und nachhaltiges Wirtschaften lernen“, betont Peter Götz, Vorstandsmitglied des Genoverbandes e.V.

So reichen die Geschäftsfelder der Schülergenossenschaften unter anderem vom Betreiben eines Schüler-Kiosks über den Verkauf von Schulbedarf und der Veranstaltungsorganisation bis hin zur Produktion von Lebensmitteln (Honig, Apfelsaft, Pralinen) und deren Verkauf. Im Rahmen der Schülergenossenschaften haben die Schülerinnen und Schüler außerdem die Möglichkeit, sich beruflich zu orientieren und Berufsfelder, unter anderem Ein- und Verkauf, Buchhaltung, Management und Eventplanung, kennenzulernen und auszuprobieren.

Erfolgreiche Beispiele finden Sie unter: https://schuelergeno.de/schuelergenossenschaften/schuelergenossenschaften-im-fokus/

Schülergenossenschaften sind außerdem eine einzigartige Gelegenheit, junge Menschen bereits früh mit den Prinzipien des genossenschaftlichen Wirtschaftens bekannt zu machen. „Eine aktuelle bevölkerungsrepräsentative Umfrage unseres Verbandes zeigt, dass über die Hälfte der Generation Z, geboren zwischen 1997 und 2012, nicht weiß, was Genossenschaften sind“, so Peter Götz. „Gleichzeitig haben junge Menschen aber – wenn ihnen erklärt wird, was Genossenschaften sind, ein höheres Interesse an einer Gründung als ältere Generationen. Hier liegt viel Potenzial.“

Die erste Schülergenossenschaft wurde im Jahr 2006 in Niedersachsen gegründet. Danach folgten Schülergenossenschaften in Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg. Auch bundesweit wächst ihre Zahl stetig. Bundesweit gibt es mittlerweile insgesamt rund 215 Schülergenossenschaften in neun Bundesländern.

Erfahren Sie mehr über Schülergenossenschaften auf der BNE-Akteurskarte: Schülergenossenschaften - nachhaltig wirtschaften - solidarisch handeln | Deutsche UNESCO-Kommission und auf der Website der Initiative: https://schuelergeno.de/

Hintergrund zur Auszeichnung

Die „Nationale Auszeichnung – Bildung für nachhaltige Entwicklung“ würdigt Organisationen, Netzwerke und Kommunen, die sich im Rahmen des UNESCO-Programms BNE 2030 für eine lebenswerte, nachhaltige Gestaltung unserer Gesellschaft engagieren. Nachhaltige Entwicklung heißt, Menschenwürde und Chancengerechtigkeit für alle in einer intakten Umwelt sicherzustellen. Bildung spielt dabei eine Schlüsselrolle. Sie befähigt Menschen, fundierte Entscheidungen zu treffen und die Auswirkungen ihres Handelns auf zukünftige Generationen und andere Weltregionen besser zu verstehen und einzuschätzen.

In der Agenda 2030 der Vereinten Nationen ist die Umsetzung von Bildung für nachhaltige Entwicklung als globales Ziel verankert. Das im Jahr 2020 gestartete UNESCO-Programm BNE 2030 zielt darauf ab, BNE strukturell im Bildungssystem zu verankern. In Deutschland wird dieser Prozess auf Grundlage des Nationalen Aktionsplans Bildung für nachhaltige Entwicklung vorangetrieben.

Sprechen Sie hierzu gerne an:

Daniel Illerhaus Profil bild
Pressesprecher Verband

Daniel Illerhaus

Abteilungsleiter
Kommunikation, Marketing, Politik

  • 069 6978-3811

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