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Kredite plus 6,7 % – Volksbanken und Raiffeisenbanken wachsen mit dem Mittelstand

  • 19.02.2018
  • Pressemitteilungen

Volksbanken und Raiffeisenbanken bleiben auf Wachstumskurs im Kundengeschäft: Dies dokumentieren im Geschäftsjahr 2017 das Plus von 4,2 % bei den Einlagen auf 319,1 Mrd. Euro und von 6,7 % bei den Krediten auf 277,5 Mrd. Euro. Wachstumstreiber ist besonders das gewerbliche Kreditgeschäft mit einem Plus von 7,8 %. Die gesamte Bilanzsumme in den 14 Bundesländern des Verbandsgebiets steigt um 5,2 % auf 437 Mrd. Euro.

„Bei ihren Anlage- und Finanzierungsentscheidungen honorieren die Kunden in den vielfältigen Märkten des Verbandsgebiets die Rolle der Kreditgenossenschaften als Garanten funktionierender regionaler Wertschöpfungskreisläufe“, kommentiert Ralf W. Barkey, Vorstandsvorsitzender des Genossenschaftsverband – Verband der Regionen. „Als die Mittelstandsbankengruppe schlechthin brauchen wir Vielfalt und diese lebt aus den Wirtschaftsbeziehungen unserer Häuser in die Unternehmen hinein.“

Volksbanken und Raiffeisenbanken – Premium-Anbieter von Sicherheit

Die bilanzielle Entwicklung zeigt bei den Einlagen unverändert ein abwartendes Verhalten der Anleger: Trotz des realen Wertverlusts in der Nullzinsphase fließen die Kundengelder mit einem Zuwachs von 14,3 Mrd. Euro (+7,3 %) vor allem in Sichteinlagen – deren Strukturanteil an den gesamten Einlagen steigt auf rund zwei Drittel (2016: 64 %). Spareinlagen mit mehr als 3 Monaten Kündigungsfrist und Termineinlagen verlieren dagegen weiter an Boden. „Die Volksbanken und Raiffeisenbanken sind aus Sicht der Verbraucher ein Premium-Anbieter von Sicherheit. Sie verbinden mit den Kreditgenossenschaften Solidität, Integrität, Modernität und Regionalität. Das erklärt das beachtliche Einlagenwachstum“, erläutert der Vorstandsvorsitzende des Genossenschaftsverbands. Allerdings gehe das Sicherheitsdenken der Verbraucher auch zu Lasten der notwendigen Renditeorientierung. Das bedeute stetig wachsende Herausforderungen für die Vorsorge. Deshalb sei es Teil des Förderauftrags, aktiv das Gespräch mit den Kunden zu suchen.

EZB-Zinspolitik mitverantwortlich für wenig Wohneigentum

Die Entwicklung auf der Aktivseite der Bilanz ist geprägt vom Wachstum der Kredite deutlich über dem Marktniveau. „Unser bewährtes Hausbank-Prinzip stellt eine umfassende Kapitalversorgung sicher“, betont Barkey. Dies komme besonders den mittelständischen Firmenkunden zugute. Das Wachstum im gewerblichen Kreditgeschäft liegt mit 7,8 % um 2,8 Prozentpunkte über dem bei den privaten Krediten. Dieses wird von den Baufinanzierungen getragen, die um 6,9 % zulegen. Ralf W. Barkey: „Auf dem Immobilienmarkt wird die günstige Finanzierung durch hohe Preissteigerungen konterkariert, weil Investoren zunehmend nach Renditeobjekten suchen.“ Dies ist laut einer aktuellen Umfrage des Verbands unter den Volksbanken und Raiffeisenbanken mittlerweile das größte Hindernis für mehr Wohneigentum: Mit 74 % Zustimmung liegt dieser Faktor deutlich vor anderen Faktoren wie „Fehlender Ausweis von Flächen“ (58 %) und „Bürokratie bei Bauvorhaben“ (31 %).

Starkes Eigenkapital sichert Wachstumspotenziale im Kundengeschäft

Mit einer Zuführung von 2,9 Mrd. Euro (+ 8,5 %) stärken die Volksbanken und Raiffeisen 2017 erneut ihr Eigenkapital. Die bilanzielle Eigenkapitalquote beträgt jetzt 8,6 % nach 8,3 % im Vorjahr. „Die Genossenschaftsbanken weisen im Branchenvergleich eine überdurchschnittlich hohe Eigenkapitalausstattung auf“, so Barkey. Gemessen an den schwierigen Rahmenbedingungen präsentieren die Volksbanken und Raiffeisenbanken im Vergleich des deutschen Bankensektors robuste Zahlen. Das ordentliche Betriebsergebnis steigt nach der Vorschaurechnung des Genossenschaftsverbandes auf 4 Mrd. Euro an (+ 283 Mio. Euro). „Das zeigt, dass eine Stabilisierung der Ertragslage gelungen ist“, unterstreicht Barkey.

Negativzinsen: Spargedanken nicht schwächen

Auf den Margendruck durch die anhaltende Niedrigzinspolitik und die Kosten der Regulierung müssen die Genossenschaftsbanken Barkey zufolge u. a. mit einer Anpassung der Gebührenpolitik reagieren, „die auch dem veränderten Kundenverhalten Rechnung trägt. Das Kundenverhalten differenziert sich zunehmend aus. Wir brauchen mehr individuelle Preismodelle je nach tatsächlichem Leistungsbedarf.“ Beim Thema Negativzinsen setze der Markt deutliche Grenzen: „Kreditgenossenschaften sind überall in Deutschland Partner des sprichwörtlichen Otto Normalverbraucher. Angesichts der Bankendichte in Deutschland ist es unrealistisch, dass das flächendeckend eingeführt wird.“ Zudem dürfe der Spargedanke nicht geschwächt werden, da eine hohe Sparquote wichtig für die Vorsorge sei.

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Pressesprecher Banken

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